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Zwischenteil




Es war ein mehr als glücklicher Zufall, der mich in den Besitz der Schriftrollen von Quamrum brachte. Auch wenn die Geschichte zunächst wenig verheißungsvoll begann. Nämlich mit einer Entführung. Ich verließ an diesem Morgen noch vor dem Frühstück mein Hotel in Kairo, um ein wenig frische Luft zu schnappen und den Vortrag im Kopf noch einmal durchzugehen, den ich in der Akademie der Wissenschaften halten sollte. Doch kaum war ich über meine Einleitung hinaus, wurde ich in meinen Gedanken jäh unterbrochen, da mir jemand unerwarteterweise einen ungewaschenen Kartoffelsack über den Kopf stülpte. Anschließend bugsierte mich dieser Jemand unsanft in ein Auto und raste dann in einer jeder Verkehrsregelung spottender Weise durch die Gegend. Dies alles stieß nicht gerade auf mein Wohlwollen, da ich normalerweise nur höchst ungern vor dem Frühstück entführt werde.

Als man mir den Kartoffelsack wieder aus dem Gesicht entfernte, fand ich mich gefesselt in einem dunklen Raum, vor mir zwei Araber mit altmodischen Bärten und hochmodischen Maschinengewehren, die freundlich an ihrer Seite baumelten. Der Raum wurde nur von einer schwachen Glühbirne ausgeleuchtet, und er war mit nichts weiter als einigen Regalen ausgestattet, auf denen Abfall zu liegen schien.

Einer der Araber mit einem Gesicht, das platt war, als wäre es zu heiß gebügelt worden, wühlte in den Regalen, bis er dort ein Handy gefunden hatte, und kramte anschließend umständlich in seinen Jackentaschen nach einem schmutzigen Zettel mit einer Telefonnummer. Der andere Araber, dessen Augen so weit auseinander lagen, als hatte jemand das Gesicht mit einem Teig verwechselt und auseinandergezogen, hielt mich in der Zwischenzeit mit stierem Blick in Schach. Zumindest kam es mir so vor, dass eines seiner Augen mich anstarrte. Das andere schien gerade spazieren zu gehen und sich nach einer Tasse Mokka umzusehen.

Der mit dem platten Gesicht wählte die Nummer auf dem Zettel und hielt sich dann den Hörer gegen das Ohr.

"Deutsche Botschaft, Ricke am Apparat", meldete sich eine freundliche Frauenstimme.

"Wir sind Volksfront zur Befreiung Palästinas", erklärte der Plattgesichtige in gebrochenem Deutsch ins Telefon. "Haben Staatssekretär von Bülow als Gefangenen. Wird sterben, wenn nicht großer Führer von Volksfront aus Gefängnis in Deutschland freilassen. Sie großen Führer mit Flugzeug nach Ägypten bringen. Außerdem zehn Millionen Dollar in kleinen Scheinen mitgeben. Ultimatum bis morgen Abend. Zwölf Uhr. Sobald großer Führer in Ägypten, Staatssekretär frei sein. Sonst Staatssekretär sterben im Namen Allahs."

"Ich bin hier leider nur die Zentrale", sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung freundlich. "Über eine solche Angelegenheit müssen Sie schon mit dem Botschafter persönlich reden. Warten Sie einen Augenblick, ich verbinde Sie mit dem Botschaftsgebäude."

Es folgte gedämpfte klassische Musik.

"Entschuldigen Sie", mischte ich mich ein, "aber ich bin nicht der Staatssekretär von Bülow. Mein Name ist Bloch. Carsten Bloch. Ich bin Wissenschaftler. Ich sollte zu dieser Zeit in der Akademie der Wissenschaften sein und einen Vortrag über die kulturhistorische Bedeutung des scharfen S im nördlichen Nahuatl-Dialekt halten."

"Maul halten", fauchte mich der Teiggesichtige an. Dann meldete sich am Telefon eine andere Person.

"Wir sind Volksfront zur Befreiung Palästinas", wiederholte der Plattgesichtige seinen Text. "Wir haben Staatssekretär von Bülow, wird sterben, wenn großer Führer von Volksfront nicht aus deutsche Gefängnis kommen. Sie große Führer mit Flugzeug nach Ägypten bringen. Außerdem zehn Millionen Dollar in kleinen Scheinen. Bis morgen Abend. Zwölf Uhr. Sobald großer Führer in Ägypten, Staatssekretär frei. Sonst Staatssekretär sterben im Namen Allahs."

"Da wollen Sie sicherlich mit dem Botschafter persönlich reden. Einen Augenblick bitte, ich verbinde Sie mit seinen Privaträumen", verkündete eine Männerstimme, bevor wieder klassische Musik zu hören war. Schubert oder so ein Zeug. Schließlich meldete sich eine andere weibliche Stimme.

"Wir sind Volksfront für Palästina und haben von Bülow", sagte der Araber. "Wird sterben. Sie große Staatssekretär von Volksfront aus deutsche Gefängnis mit Flugzeug nach Ägypten bringen. Und zehn Millionen Dollar in kleinen Scheinen. Ultimatum. Bis zwölf Uhr morgen Abend. Sobald in Ägypten, Staatssekretär frei. Sonst im Namen Allahs." "Oh, da wollen Sie sicher mit meinem Mann reden", sagte die Stimme am Telefon. "Der ist gerade mit seinem deutschen Besucher im Gästezimmer. Warten Sie, ich verbinde."

Klassische Musik.

"Botschafter Müller", war schließlich in der Leitung zu hören.

"Wir sind Volksfront zur Befreiung, haben große Führer von Bülow. Sie Staatssekretär von Volksfront aus deutsche Gefängnis mit Flugzeug nach Ägypten bringen. Ultimatum in kleinen Scheinen. Sobald große Führer für zehn Millionen Dollar haben, Staatssekretär im Namen Allahs. Sonst morgen Abend. Zwölf Uhr."

"In einem deutschen Gefängnis, sagen Sie? In solchen Fällen ist es wohl besser, wenn Sie mit der Bundesregierung direkt verhandeln", glaubte der Botschafter. "Sie haben Glück, wir haben gerade einen Vertreter der Bundesregierung hier im Haus. Warten Sie einen Augenblick, ich gebe Ihnen den."

Klassische Musik.

"Staatssekretär von Bülow", war schließlich eine Stimme aus dem Handy zu vernehmen.

Der Araber stutzte einen Augenblick, dann sagte er aber entschlossen seinen Text: "Hier Volksfront zur Befreiung von großen Staatssekretär. Haben von Bülow in kleinen Scheinen. Sie zehn Millionen Dollar in Flugzeug bringen. Sobald Ultimatum, großer Führer auf zwölf Uhr. Sonst Ägypten frei. Morgen Abend im Namen Allahs."

Es begann eine zähe Verhandlung. Staatssekretär von Bülow verwies im Verlauf des folgenden Gesprächs immer wieder auf die schwerwiegenden Kompetenzschwierigkeiten, die sich ergeben würden, wenn die Volksfront zur Befreiung Palästinas ihren zusätzlichen Staatssekretär von Bülow ins Außenministerium schicken würde. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss. Die deutsche Regierung würde niemanden freilassen, sie würde sich aber dafür einsetzen, dass die Preise für das islamische Museum in Berlin gesenkt würden. Die Entführer verpflichteten sich auf der anderen Seite, keine vielbeschäftigten Briefkästen mit Forderungen unterstreichenden abgeschnittenen Fingern, Ohren oder Dünndarmfortsätzen zu belästigen. Ich mochte es, wenn sich Meinungsverschiedenheiten auf verbalem Wege beseitigen ließen. Dennoch beruhigte mich dieser Kompromiss nicht vollends. Irgendwas war faul daran.

Ich glaube, meine Entführer fanden das auch. Wild gestikulierend diskutierten sie auf Arabisch. Ich verstand kein einziges Wort, da sich meine Arabischkenntnisse auf den Satz "Die arabische Wüste ist größer als der Garten meines Großvaters aber Kamele sind ausdauernder als Weinbergschnecken" beschränkte und in der Diskussion niemand den Garten meines Großvaters erwähnte.

Schließlich machten sie das, was sie schon einmal gemacht hatten. Sie stülpten mir einen Sack über den Kopf, bugsierten mich in ein Auto und transportierten mich in eine mehrere Stunden entfernte Gegend.

Sie brachten mich in irgendein Haus, und als sie mir den Sack wieder vom Kopf zogen und mich allein ließen, machte das keinen großen Unterschied. Es war duster um mich wie im unbeleuchteten Magen eines Rhinozerosses. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt, ich war sauhungrig und es war unbequem hart, wo ich lag. Dem entsprechend beschissen fühlte ich mich. Daher glaubte ich, etwas an meiner Lage ändern zu müssen. Ich lief vorsichtig in dem Raum umher und tastete die Gegenstände ab, die sich mir dort boten. Schließlich fand ich etwas, das ein Bettgestell oder ähnliches sein mochte, was auf jeden Fall unter anderem aus scharfen Kanten bestand. Ich rieb meine Fesseln an den Kanten, und nach einiger Zeit gaben sie tatsächlich nach.

Da ich kein Interesse hatte, die Rückkehr meiner Entführer abzuwarten, tastete ich weiter umher. Hinter einem Vorhang entdeckte ich ein kleines Fenster, das groß genug war, um einem ausgewachsenen Menschen als Ausgangstür zu dienen. Ich öffnete das Fenster und spähte hinaus. Da niemand zu sehen war, nutzte ich die Gelegenheit und stieg durch das Fenster nach draußen.

Ich befand mich auf einer Art Bauernhof, keine Menschenseele war zu sehen, es war absolut still. Nur über mir hauste die Nacht. Ich lauschte eine Weile in die Stille, doch nichts tat sich. Es schien so, als ob alle schlafen würden. Ich schlich zu einer Ansammlung erbärmlich ausschauender Bäume, um wenigstens das Haus hinter mir zu lassen, den Blicken sämtlicher Außerirdischer preisgegeben, deren Fernrohre lang genug waren. Dann sah ich wenige Meter entfernt einen Wagen stehen, vermutlich das Ding, mit dem man mich hierher transportiert hatte. Da ich tief in mir das Bedürfnis verspürte, zwischen mir und diesem Ort möglichst viele Meilen zu lassen, sah ich meine Chance gekommen. Der Wagen war nicht verschlossen, und so schloss ich die Zündung kurz, wie ich es im amerikanischen Schulfernsehen gelernt hatte, und brauste davon.

Dummerweise gab die Karre nach einer guten Viertel Stunde den Geist wieder auf, weil sie kein Benzin mehr hatte. Ich vermutete einen Reservekanister im Kofferraum, doch die Lektion, wie man Kofferräume knackt, hatte ich im Fernsehen verpasst. Und Kofferräume können verdammt hartnäckig sein. Wahrscheinlich hat die Evolution eine besonders widerstandsfähige Art von Kofferräumen hervorgebracht, an die ausgerechnet ich geraten musste.

Auf jeden Fall fing es an zu dämmern, als ich noch immer mit dem Kofferraum kämpfte. Neben mir hielt ein Auto, das man im wilden Westen erschossen hätte, damit es nicht mehr so viel zu leiden hätte. Der Fahrer kurbelte das Fenster herunter und sagte etwas zu mir. Ich hatte keine Ahnung, was es war, aber etwas darin klang für mich wie ein Ort. Ich nickte und stieg ein. Wir ließen mit laut dröhnendem Motor die Gegend hinter uns, was mir sehr recht war.

Der Fahrer fragte mich etwas, das wie ghiuroidhgguraldasajkfzedhorsafdizkusa klang. Aber vielleicht hatte es auch ghioruidhkuraldasajkfzadhorsefdizkosa heißen sollen. Ich war mir nicht so ganz sicher.

"Die arabische Wüste ist größer als der Garten meines Großvaters aber Kamele sind ausdauernder als Weinbergschnecken", antwortete ich.

Die Antwort schien mein Gegenüber etwas zu überraschen, doch schien sie ihn weitgehend zufrieden zu stellen. Jedenfalls fragte er nicht weiter nach Details. Schweigend fuhren wir weiter, bis wir nach etwa zwei Stunden Fahrt in einem Dorf ankamen.

Ich verabschiedete mich dort freundlich von meinem Fahrer, und als ich ein Cafe ausgemacht hatte, berauschte mich zunächst einmal die Vorstellung von etwas Trinkbarem und magenfüllenden Feststoffen. Ich ging in das Cafe und bestellte eine Karaffe Wasser, Falafel, arabisches Gebäck und einen Mokka.

Da ich an einem möglichen Rückweg nach Kairo interessiert war, wandte ich mich während des sechsten Falafels an den Cafechef und fragte ihn auf Englisch, ob er Englisch spräche. Er blickte mich ungläubig an. Ich fragte ihn auf Deutsch, ob er Deutsch spräche, und auf Spanisch, ob er Spanisch spräche. Er schüttelte den Kopf. Wo ich schon mal dabei war, fragte ich ihn auf Dänisch nach seinen Dänischkenntnissen, auf Holländisch nach seinen Holländischkenntnissen und auf Russisch nach seinen Russischkenntnissen. Er sprach nichts davon, was mir ganz recht war, da ich selbst weder dänisch noch holländisch oder russisch sprach.

Als der Cafemann kopfschüttelnd in die Küche verschwand, versuchte ich mein Glück bei einem Kerl, der an der Theke saß. Schon beim Englisch deutete er mir an, dass er zwar nichts verstehe, ich aber mit ihm kommen sollte. Also verstreute ich etwas ägyptisches Kleingeld auf meinem Tisch und folgte dem Einheimischen nach draußen und weiter zu einer armselig zusammengeschusterten Hütte am Rande des Dorfes. Dort winkte er einen jungen Mann heran und erzählte ihm weiss-der-Geier-was. "Sprichst du Englisch?" fragte ich ihn, als er sich mir zuwandte.

Er nickte. "Du Tourist?", fragte er.

"Nein, ich Wissenschaftler", erwiderte ich. "Archäologe."

Er kam ins Grübeln. Wenn man ihm scharf in die Augen sah, konnte man sehen, wie dahinter die Rädchen ratterten. Schließlich hellte sich der Gesichtsausdruck auf und ging in ein ehrfurchtsvolles Strahlen über.

"Ah, du Indiana Jones", rief er aus, und angesichts seiner Freude wagte ich nicht, ihm zu widersprechen.

"Ich muss zurück nach Kairo", sagte ich. "Gibt es eine Möglichkeit, dahinzukommen?"

"Mein Bruder fährt nach Kairo auf Markt."

"Phantastisch. Und wann fährt er?"

"Übermorgen. Vielleicht auch nächste Woche."

Er führte mich in das Haus hinein, in dem das halbe Dorf zu wohnen schien, und schon nach kurzer Zeit hatte sich herumgesprochen, dass Indiana Jones in diesem Haus zu Gast war. Aus der ganzen Gegend kamen Leute gepilgert, um mir die Hand zu schütteln. Und um mich um Autogramme für die Enkel zu bitten und mir Geschenke zu übergeben. Und um mir zu erzählen, wie toll ich die Nazis fertig gemacht hätte. Mir wurde in dem Haus ein Raum für die Übernachtungen eingerichtet, den ich mir im Gegensatz zu den anderen Hausbewohnern lediglich mit fünf Ziegen, zwei Säuglingen und zweihundertvierundzwanzig taiwanesischen Toastern teilen musste, die noch von der Aussteuer der Hauherrin herrührten.

Auf diese Weise verbrachte ich die nächsten acht Wochen in dem Dorf in einem Ziegenstall, bis der Bruder tatsächlich mal mit dem Auto nach Kairo fuhr.

Unter den zahlreichen Geschenken, die ich in dieser Zeit erhielt, befand sich auch eine bunte Keksdose aus Blech, der ich anfangs nicht viel Aufmerksamkeit entgegengebracht hatte. Als ich diese nach zwei Wochen jedoch öffnete, um einen Ziegenkäse von einer meiner Zimmergenossinnen darin aufzubewahren, entdeckte ich einige alte Schriftrollen darin. Ich untersuchte die Rollen, die alt und brüchig waren und in einer Schrift abgefasst, die ich nicht entziffern konnte. Ich fragte meinen Gastgeber, wer mir diese Keksdose zugesteckt hatte, da ich mich an deren vorherigen Besitzer nicht erinnern konnte.

Mein Gastgeber brachte mich zu einem alten, zahnlosen Mann am anderen Ende des Ortes. Der Alte erzählte, dass die Rollen ein Geschenk für mich wären, weil ich Indiana Jones wäre. Die Rollen wären uralte Rollen, die von Atlantis erzählten, auch wenn er selbst die Schrift nicht lesen könnte. Sie würden schon seit Generationen in seiner Familie benutzt werden. Schon sein Vater hätte die Rollen verwendet, um seine Butterbrote darin einzuwickeln, sein Großvater, um den Küchentisch zu stabilisieren, und sein Urgroßvater, um sie als Sonnenschutz zu benutzen. Wo seine Familie die Rollen her hatte, könnte er jedoch nicht sagen. Auf jeden Fall würde ich sie lesen können, weil ich doch Indiana Jones wäre.

Zumindest glaubte ich, dass er dies erzählte. Er sprach die ganze Zeit über nur arabisch und ich war gezwungen, seine Gesten zu interpretieren.

Nun kannte ich die Geschichte von den Schriftrollen, in denen von Atlantis die Rede sein sollte. Platon erwähnt sie in seinen Schriften, doch sollten sie beim Brand der Bibliothek von Alexandria im Jahre 48 v.Chr. vernichtet worden sein, als es zu einem Scharmützel zwischen den Truppen von Julius Cäsar und Anhängern des Bruders von Cleopatra kam. Daher war ich etwas skeptisch. Doch als ich Ägypten verließ, nahm ich die Rollen mit und ließ sie untersuchen.

Zu meiner großen Überraschung stellte sich heraus, dass an den Rollen tatsächlich etwas dran war. Die Datierung mit der Radiokarbon-Methode, die ich durchführen ließ, ergab ein Alter des Papiers zwischen sieben- und achttausend Jahren. Das war mehr als beeindruckend, dann damit waren die Rollen älter als alle bislang gefundenen Schriftstücke überhaupt (und rund zweitausend Jahre nach dem Untergang von Atlantis entstanden, wenn man der Datierung von Platon glauben kann). Auch die Schrift war völlig unbekannt, doch schien es sich dabei um eine Art Vorform ägyptischer Hieroglyphen zu handeln. Experten aus aller Welt setzten sich nun daran, diese alte Schrift auf den Rollen, die nicht einmal in einem besonders guten Zustand waren, zu entziffern. Nächtelang brüteten sie über den unbekannten Zeichen, bis schließlich nach Jahren der Durchbruch gelang und sie, ähnlich wie Champollion beim Entziffern der Hieroglyphen auf dem Stein von Rosette, einzelne Begriffe erraten konnten und hieraus schließlich den gesamten Text herausarbeiten konnten.

Das hier vorliegende Werk ist das Ergebnis dieser jahrlangen wissenschaftlichen Arbeit. Erstmals liegt eine vollständige Übersetzung der Rollen von Quamrum vor, jenen Texten, die schon bei Platon Erwähnung finden. An manchen Stellen musste die vorgefundene Sprache dem modernen Sprachgebrauch angepasst werden. So wird beispielsweise an einer Stelle der Atlantische Dichter Simpsonos zitiert mit dem Satz "Tunk deinen Ellenbogen in lauwarmer Schokoladensauce!" - einer Formulierung, deren Sinn sich dem modernen Menschen nicht erschließt. Dieses Zitat wurde daher durch ein neuzeitliches, sinnähnliches Zitat ersetzt (dem Goethe-Zitat "Leck mich am Arsch."). Der kundige Leser wird solche Stellen schnell erkennen und kann bei tieferem Interesse diese Passagen im Originaltext vielleicht noch einmal nachlesen.

Vielfach sind in der Ihnen hier vorliegenden wissenschaftlichen Abhandlung Kommentare von den zahlreichen Experten hinzugefügt, die sich mit dem Text beschäftigt haben. Dies gilt dem besseren Verständnis der Zusammenhänge in dem Text. Die jeweiligen Passagen sind, zur besseren Erkenntlichkeit, in roter Schrift verfasst.

Ich hoffe, dass diese Übersetzung die Atlantisforschung einen großen Schritt weiterbringen kann. Und dass sie Licht in die dunkle Legende bringt, die Atlantis und seinen Untergang umgibt. Ich bin mir sicher, dass der Text auch weiterhin im Mittelpunkt der internationalen Forschung stehen wird.


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